10 Jahre im Dienst am Mitmenschen

Enser Warenkorb e. V. für Ense und Wickede (Ruhr)


Plug-In-Hybrid-Transportauto zur Warenabholung im 
Finanzierungsplan 2021

Wegen der Corona-Pandemie hatte die 1. Vorsitzende Doris Keysselitz NUR zu einem kleinen Sektempfang am 20. November 2020 um 16:00 Uhr einige Gründungsmitglieder, den Vorstand und Helfer*innen der ersten Stunde einladen können mit der Hoffnung, dass das 10-jährige Jubiläum vielleicht in einem Jahr und dann in einem größeren Rahmen nachgeholt werden kann.

Mit Gratulanten vor dem Warenkorb-Domizil: von links Doris Keysselitz (Vorsitzende), Johannes Weber (2. Vorsitzender), Gisela Specht (Helferin), Bürgermeister Rainer Busemann, Jörg Patzer (Helfer), Horst-Peter Robbert (Schriftführer), Elisabeth Wittwer (Helferin), Christoph Schöttler (Finanzbeauftragter), Hubert Wegener (ehem. Bürgermeister) und Alois Franz (Beirat).

Entwicklung des Vereins in Kurzform

Die Einrichtung zwischen Bremer Pfarrkirche und dem Heimathaus konnte am 1. Dezember 2020 auf ein zehnjähriges Bestehen mit Erfolg zurückblicken. Mittlerweile erhalten hier im Warenkorb 602 finanziell schwachgestellte Bürger*innen aus Ense (ca. 400) und Wickede (202) ihren Lebensmittelbedarf. Dafür sind 32 ehrenamtlich Helfer*innen im Einsatz. Der gemeinnützige Verein selbst konnte die Mitgliederstärke von anfangs 25 auf aktuell 142 Personen ausbauen.

Sinn und Zweck des Enser Warenkorbs

Tag für Tag werden viele Tonnen an wertvollen Lebensmitteln kurz vor Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) einfach als Müll entsorgt, obwohl sie noch verzehrfähig und von hoher Qualität sind. Gleichzeitig leben in unseren Gemeinden Ense und Wickede (Ruhr) etwa 1.300 Menschen an der Armutsgrenze. Ein offensichtlicher Missstand, dem der Verein mit 32 ehrenamtlichen Helfer*innen etwas entgegen zu setzten hat: Der Enser Warenkorb e. V. rettet überschüssige, qualitativ einwandfreie Lebensmittel (ca. 60 Tonnen/Jahr) vor der Vernichtung und verteilt diese jeden Dienstag und Freitag für kleines Geld (zu einem Mini-Unkosten-Beitrag) von 14 bis 16 Uhr an Nachbarn in Not mit viel Herz und Freude am Helfen.

Und so kann der Verein mit Stolz auf zehn wirkungsvolle Vereinsjahre zurückblicken. Er versorgt und bedient die Ärmsten der Armen wie in einem »Tante-Emma-Laden«, kundenfreundlich nach dem Motto: »Darf`s noch was sein?« Wichtig ist den Helfer*innen das Prinzip der Gleichbehandlung: Wenn bestimmte Lebensmittel, wie Butter, Kaffee, Zucker, Mehl, Konserven etc. nicht in ausreichenden Mengen als Spende zu bekommen waren, dann werden diese hinzugekauft. Jeder Abholer soll für seine Lebensgemeinschaft gleich gefüllte Taschen mit nach Hause nehmen können. Dabei freuen sich die Kunden, dass sie den Wochenbedarf individuell nach ihren Wünschen zusammenstellen dürfen und sie wissen, dass der erste Abholer in gleicher Weise bedient wird wie der Vierzigste oder der Letzte.

Infektionsschutz im Ladenlokal

Der Schutz der Helfer*innen sowie der Kundschaft vor Infizierungen mit dem Coronavirus hat für den Warenkorb einen hohen Stellenwert. Bereits seit Beginn der Pandemie Anfang letzten Jahres bieten Plexiglaseinbauten im Thekenbereich des Warenkorbs Infektionsschutz. Auch befinden sich im Eingangsbereich des Ladenlokals eine Hygienestation zur Desinfektion der Hände und neuerdings ein berührungslos funktionierender Körpertemperatur-Scanner, der ab 37,3 Grad einen Eintrittsstopp wegen erkanntem Fieber verhängt. In einem solchen Fall muss der Kunde das Ladenlokal sofort wieder verlassen. Erst nach zehn Minuten Wartezeit wird erneut gemessen, bestätigt sich seine Fiebertemperatur, bleibt das Eintrittsverbot bestehen.

Raumluft wird aufbereitet

Seit Mitte Dezember 2020 sorgt ein Luftsterilisator bei normaler Raumtemperatur im Ladenlokal für gesunde und keimfreie Umluft. Denn zu Pandemiezeiten sollen sowohl das Verkaufsteam als auch die Kunden nicht auch noch bei frischen bis frostigen Querlüftungen Erkältungs- und Grippegefahren ausgesetzt sein.

Sachspende für die Kunden: FFP2-Mund-/Nasen-Schutzmasken 

Zum Thema Gesundheitsschutz überraschte Rainer Textor aus Parsit Mitte Januar den Vorstand mit einer Sachspende von 2.000 FFP2-Gesichtsschutz-Masken. »Damit sind wir in der Lage«, so die 1. Vorsitzende Doris Keysselitz, »dass ab sofort jede Abholerin bzw. jeder Kunde aus diesem Fundus über drei Monate lang je zwei Schutzmasken im Warenkorb mit nach Hause nehmen kann. Und das Tragen solcher Masken ist u. a. gemäß der NRW-Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 in vielen Situationen sogar Pflicht.« Insofern bedankte sich die Vorsitzende bei dem Spender herzlich für seine »zeitgemäße« Sachspende.

Neuer Hybrid-Kühltransporter im Finanzplan 2021

Für Textor war dies jedoch nicht die erste Aktivität zugunsten des Enser Warenkorbs: Zur Unterstützung bei der in diesem Jahr geplanten Anschaffung eines »Plug-in-Hybrid-Kühl- Transporters« hat er bereits den im Finanzierungsplan fest vorgesehenen Vereinseigenanteil von 35 Prozent, gleich 25.000 Euro, mit vielen Verkaufsaktionen von Corona-Schutzmasken zusammengebracht. Außerdem werden zurzeit Anträge zur Restfinanzierung vom Bürgermeister Rainer Busemann im Enser Rathaus bearbeitet, die bei einem Umweltfonds und bei LEADER eingereicht werden sollen.

Wer erhält Lebensmittel?

Das können Rentner, Arbeitssuchende, Großfamilien, Asylbewerber oder auch Alleinerziehende sein. Eben halt alle Bedürftigen in Ense und Wickede (Ruhr), die mit nur wenig Geld an der Armutsgrenze leben, bekommen den Berechtigten-Ausweis, der jährlich erneuert wird, wenn sich die finanzielle Situation des Kunden nicht geändert hat. Weitere Informationen auf der Homepage: »www.enser-warenkorb.de«.

Informationsbesuche für Jederfrau und Jedermann

Gern lädt der Verein nicht nur mögliche Kunden*innen, sondern alle Interessierten ein, vor Ort montags, dienstags oder freitags jeweils von 8:30 bis 10:00 Uhr sich selbst ein Bild vom Betrieb im Warenkorb zu machen. Schön wäre auch eine Terminabsprache mit der Vorsitzenden Doris Keysselitz per E-Mail: d.keysselitz@t-online.de oder zu den Geschäftszeiten von 14 bis 16 Uhr am Dienstag und Freitag per Telefon: 02938 – 9879475.

A. Franz, Ense

Techniker der Lieferfirma erklären der Vorsitzende Doris Keysselitz und dem Schriftführer Horst-Peter Robbert die Funktionen der Luftsterilisations-Einheit.

… veröffentlicht im Heimat-Journal »ense-press« in der Frühjahrsausgabe 2021-Nr. 162, auf den Seiten 20 und 21.

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